Das wofür es sich zu leben lohnt
Mein Herz hüpft vor Freude!
Gestern durfte ich das Sommersemester mit dem Workshop „Berufung finden“ am Campus Deggendorf beginnen . Dreieinhalb Stunden Zeit für ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt.
16 Studenten sitzen vor mir. Wir sind im größten Hörsaal des Gebäudes A auf dem Campus. Ich kämpfe wie immer etwas mit der Technik, aber bald schon erscheint meine Präsentation auf der großen Leinwand hinter mir.
Wie kann ich hier eine gute Atmosphäre schaffen? So ein großer Raum und die Bestuhlung wie in der Schule, aber eine Nachricht unserer Organisatorin vom Career Service zaubert mir das erste große Lächeln ins Gesicht: „Schönes Seminar, liebe Frau Dietzel!“
Für die dreieinhalb Stunden habe ich mich entschieden, viele Übungen der Selbst- und Fremdreflexion zu machen, einen Persönlichkeitstest und ein ressourcenorientiertes, biografisches Interview. Als die Theorie vorüber ist, starten wir. Ich sitze vorne, beobachte und wieder hüpft mein Herz vor Freude: so ein lauter Geräuschpegel! Viele lebendige Gespräche, zugewandt, neugierig, viel Lachen. Genauso soll es sein!
Natürlich bin auch ich neugierig und frage nach: Wie war es, welche Erkenntnisse nehmt ihr mit?
Christiane und Katrin (auf dem Foto) berichten von ihrem Interview. Da passsierte etwas ganz besonderes, was nur das Leben sich ausdenken kann. Zufälle gibt es nämlich nicht: Beide sozial engagiert, eine bei der Deggendorfer Feuerwehr. Da erinnern sie sich gegenseitig, was sie im tiefsten Inneren bewegt. Die soziale Arbeit, das Engagement für andere. Bei einer ist verschütt gegangen, was sie eigentlich mal machen wollte: Kinderpsychologie!
Was ich aus diesem Workshop mit diesen wundervollen, jungen Menschen mitnehme?
🎈 Zufälle gibt es nicht. Wir treffen immer den/ die richtigen, in jedem Moment: wir dürfen uns gegenseitig erinnern, was wir vielleicht vergessen haben.
🎈 Vertraue dem Leben. Bleib‘ offen und lass‘ dich überraschen!
🎈 Nimm‘ dir immer wieder Zeit, um in dich hineinzuhören und zu spüren: Bin ich noch auf dem richtigen Weg für mich? Wie fühlt sich das gerade an, was ich (beruflich) mache?
🎈 Hol‘ dir Feedback von anderen, wenn du nicht mehr spürst, was Du in die Welt bringen möchtest. Vertraue, dass sie das Wesentliche in dir erkennen können.
🎈 Wage Neues und hol‘ Dir Erfahrungen. Nur das bringt Dich wirklich weiter und macht Dich klar, was Deins ist!
🎈Berufung finden ist ein Zwiebel-Prozess. Ein sich Häuten, ein Frei werden von Erwartungen anderer (Eltern) und der eigenen (Perfekt zu sein, Sicherheit zu brauchen) und ein in sich Vertrauen finden, mit jedem Schritt, mit jeder Erfahrung kommst du weiter in deine Berufung.
🎈 Du musst Deine Berufung nicht zu Deinem Beruf machen. Wichtig für Dich, Dein Glück ist es, dass Du es tust! Als Ehrenamt, als Hobby, alleine zählt: Tu‘ es und freu‘ dich daran!
..und damit wirst Du die Welt bewegen!
Ein weiterer Tipp für dich:
Das Ikigai – ein altes japanisches Konzept oder Idee für’s Glücklichsein – kann Dir bei der Suche nach Deiner Berufung ein Leitstern sein. Denn es kombiniert alles, was die Berufung beinhaltet:
- What you love (Herzblut)
- What you are good at (Stärken)
- What the world needs (Was die Welt braucht)
- What you can be paid for (Wofür Du gutes Geld verdienen kannst)
Ich arbeite sehr gerne im individuellen Coaching mit dem Ikigai. Es beinhaltet Reflexion (Stärken, Herzblut) und Recherche (aktueller Jobmarkt und Gehaltsrecherche).
Beschäftige dich mehr damit. Hier ist ein sehr gutes Buch, das Dich in die Idee des Ikigai einführt:
Ken Mogi (Autor) Ikigai: Die japanische Lebenskunst – Taschenbuch – 10. März 2020
Was ist für dich Berufung?
Schreib‘ mir gerne einen Kommentar!